Montag, 9. Mai 2022

Wie wir us in der richtigen Intention üben können

 Wie wir uns in der richtigen Intention üben können

Wir mögen uns jetzt fragen, weshalb wir uns denn eine betsimmte geistige Ausrichtung angewöhnen sollen? Meine Antwort lautet: weil unsere positiven Absichten auch unser Handeln leiten und wir uns mit einer positiven Intention auch positiv verhalten, was für uns und andere angenehmer ist. Verhalten meint hier die Art und Weise, wie wir etwas tun, was wiederum durch unsere Intention bestimmt und gelenkt wird. Und weil sich unser äußeres Verhalten entsprechend unserer inneren Austichtung entwickelt, müssen wir mit positiven geistigen Einstellungen vertraut werden. Ist uns dieser Zusammenhang bewusst und rufen wir ihn immer wieder in unser Gedächtnis, können wir ein sinnerfülltes Leben führen. Ob uns dies langfristig gelngt, hängt von unserer Aufmerksamkeit und unserem Erinnerungsvermögen ab.

Aufmerksamkeit hat einen Bezug auf Wissen. Das beinhaltet unter anderem zu wissen, wir die Gepflogenheiten unseres Umfeldes sind, um uns angemessen verhalten zu können. Es eröffnet außerdem ein Verständnis dafür, was richtig oder falsch, angebracht oder unangebracht ist.. Es gibt handlunge, die aus sich heraus positiv sind und immer zu einem nützlichen Ergebnis führen. Andere dagegen sind an sich weder gut noch schlecht, sondern gelten als positiv entsprechend einer betsimten Kultur, Religion oder Gesellschaft. In manchen Ländern zum Beispiel ist es höflich, sich währendder Begrüßung in die Augen zu schauen und einander anzulächeln. Blickt man aber erst und weicht dem Blick des anderen aus, wie an anderen Orten üblich, ist der andere irritiert und empfindet dies als respektlos. Als ich zum ersten Mal nach Deutschland kam, wusste ich noch nicht, dass man sich anlächelt, wenn man jemanden grüßt. Deshalb sollten wir unsere Umgebung aufmerksam beobachten und heraus finden, was jeweils als positiv oder negativ betrachtet wird. Tun wir dies jedoch nicht, wissen wir auch nicht, worauf wir zu achten haben.

Unser Wissen muss sich gleichzeitig auf Achtsamkeit stützen. Selbst wenn uns bewusst sein mag, was richtig oder flasch ist, sind wir dennoch unachtsam, kann es passieren, dass wir ungewollt falsch handeln. Als buddhistischer Mönch richte ich jeden Morgen und vor jeder Tätigkeit meine Motivation und damit meine Intention positiv, ich nehme mir diese Motivation zu Herzen und versuche anschließend, mich entsprechend zu verhalten. Was diese Ausrichtung trägt und über den Tag aufrecht erhält, ist meine Achtsamkeit. Ohne Achtsamkeit ist es nicht möglich, unsere Absichten angemessen zu verwirklichen. Dies ist aber nicht nur innerhalb eines religiösen Kontextes wichtig, wir benötigen im Prinzip für jede unserer Aktivitäten klare Absichten und eine verbindliche geistige Ausrichtung. Unser Erinnerungsvermögen fungiert dabei als Bindeglied zwischen Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Indem wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, wo wir uns gerade befinden und was es zu tun gilt, stärken wir auch unsere Achtsamkeit. Wenn nun in buddhistischen Texten die Aspekte von Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Erinnerungsvermögen nicht explizit erklärt werden, liegt dies vor allem daran, dass ihre Anwendung im Alltag als selbstverständlich gilt.

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