Samstag, 30. April 2022

Mitfreude als Gegenmittel zu Eifersucht

 Mitfreude als Gegenmittel zu Eifersucht

Das wirkungsvollste Gegenmittel für Eifersucht ist, sich für andere zu freuen und deren Qualitäten hervorzuheben.

Wenn wir das Wort "aber" umdrehen und auf die positive Weise einbringen, üben wir uns in Mitfreude, eine Haltung, die wir mehr und mehr kultivieren und praktizieren sollten. Spricht also jemand negativ über eine andere Person, sollten wir ein "aber" einwenden und dann all ihre positiven Seiten aufzeigen.

Um unseren Geist so zu trainieren, brauchen wir keine festen Zeiten. Sich vorzunehmen, von dann bis dann Geistestraining zu machen und sich hauptsächlich in dieser Zeit anzustrengen, ist zwar hilfreich, aber nicht ausreichend: Wichtig ist, dass wir durchgehend, während des gesamten Tages unseren Geist genau beobachten. Damit trainieren wir ihn ganz von selbst. Wann immer sich Gelegenheit bietet, den Geist zu schulen und in eine positive Richtung zu lenken, sollten wir sie nutzen. Dabei sind wir unser alleiniger Zeuge. Nur wir wissen, ob wir eher negativ über andere denken und reden oder mehr die positiven Seiten sehen und ansprechen. Haben wir eine eher negative Haltung, so ist das unser eigener Fehler.

Wenn wir wohlklingende Mantras anhören, denken wir vielleicht: "Oh, jetzt bin ich der Buddhaschaft schon ganz nahe." Wir sitzen verzückt in Meditation und lauschen dem bezaubernden Klang der Stimme. Dies mag uns ein gutes Gefühl geben, das weiterhelfen kann. Doch wir sollten gleichfalls darauf achten, ob dieses Gefühl auch direkt auf unsere Geistesgifte einwirkt. Dies ist noch viel wichtiger: Hilft dieses Gefühl wirklich als Mittel gegen Zorn, Anhaftung, Eifersucht und Selbstsucht?

Im Tibetischen wird das Gefühl der Verzückung mit "nyam" bezeichnet. Wenn wir nun aber glauben, dass das Erleben von Verzückung etwas Außerordentliches sei, liegen wir falsch. Denn mit der Erfahrung von "nyam" muss zugleich eine Erkenntnis erwachen, die unseren Geistesgiften unmittelbar entgenewirkt.

Da es hier um Freude an den Qualitäten und Leistungen anderer als wirksames und unmittelbares Gegenmittel für Eifersucht geht, möchte ich Sie bitten, es einfach einige Male auszuprobieren. Entsteht zum Beispiel Eifersucht, weil jemand auf einem bestimmten Gebiet erfolgreicher ist als wir, sollten wir versuchen, uns trotzdem von Herzen darüber zu freuen, dass die Bemühungen des anderen Früchte trugen, und denken: "Schön, dass zumindest er es geschafft hat, auch wenn es bei mir nicht klappte." Das Gefühl Eifersucht wird sich dann schnell wieder verlieren und unser Geist entspannen können. Ein ruhiger und entspannter Geist ist folglich das Resultat unserer Freude für andere.

Freitag, 29. April 2022

Umgang mit Eifersucht im Alltag

Umgang mit Eifersucht im Alltag 

Dasjenige Wort, das wir am meisten benutzen, wenn wir eifersüchtig sind, ist das Wort "aber". Sagt jemand zum Beispiel: "Das ist ein netter Typ", antwortet der andere: "ja, aber ....," und erzählt dann dessen Fehler auf. Das anfängliche "Ja" dient lediglich dazu, jeden Hinweis auf die eigene Eifersucht zu verbergen und von sich zu weisen. Doch den "Ja" folgt das "aber", hinter dem wir dann auflisten, was wir alles an der Person auszusetzen haben.

Der aus Indien stammende buddhistische Gelehrte Shantideva (ca. 685 - 763 n.Chr.) spricht von vier negativen Konsequenzen, die eifersüchtige Rede hervorruft:

Indem wir aufgrund von Eifersucht negativ über ander sprechen, erschaffen wir Vorstellungen, die sowohl in uns selbst als auch im anderen Unbehagen und Leiden bewirken.

Wenn wir uns über die Fehler anderer äußern, gehört dies, spirituell gesehen, zum Bereich negativer Handlungen. Aus buddhistischer Sicht sprechen wir deshalb von einer untugendhaften Handlung. Aus weltlicher Sicht ist es zumindest unhöflich und damit ebenfalls negativ, sich eifersüchtig zu verhalten und schlecht über andere zu reden.

Gewöhnliche menschen mögen uns vielleicht darin bestärken, negativ über andere zu sprechen, gebildete und weise Menschen dagegen sowie - im buddhistischen Zusammenhang - Erleuchtungswesen finden Gefallen daran.

Beziehungen können durch negative Rede entzweit werden. Sind sich zwei Menschen nahe, und wir werfen in einem Gespräch, in dem der Abwesende gelobt wird, das Wort "aber" ein und konzentrieren uns nur noch auf dessen negatie Seiten, können wir Misstrauen oder gar Ablehnung hervorrufen. Zwischen Menschen, die einander zugewandt  sind, durch Eifersucht Distanz zu schaffen, ist etwas außerordentlich Schädliches.

Sich unwohl fühlen und innerlich im Unfrieden zu sein, wenn wir schlecht über andere Sprechen und Zwietracht säen, ist uns sicherlich vertraut. Wenn wir dadurch wenigstens etwas erreichen könnten, dann hätte das, was wir sagen, seinen Zweck erfüllt. Aber meist steigern wir uns nur immer weiter in unsere Eifersucht hinein, und unser Geist gerät in große Unruhe. Nicht selten berursachen unsere negativen Gedanken gar Schlafstörungen. Und damit schaden wir am allermeisten uns selbst.

Das Gegenmittel kann nun aber nicht sein zu denken: "Oh, dieser Person, auf die ich eifersüchtig bin, möchte ich nichts mehr zu tun haben, die möchte ich nicht mehr sehen", und sich zu verstecken oder davonzulaufen. Dies ist keine Lösung. Denn wir wissen ja nie, wann wir das nächste Mal auf jemanden treffen, der ähnliche Eifersucht in uns hervorruft. Es gibt keinen Ort, an dem wir uns wirklich davor verstecken könnten, und wir können auch nicht jedes Mal weglaufen. Deshalb müssen wir einen Weg finden, konstruktiv mit Eifersucht umzugehen, und Gegenmittel finden, die wir sofort anwenden können, sobald Eifersucht in uns aufsteigt. Ein gutes Gegenmittel wirkt wie Wasser gegen Feuer, es muss die Eifersucht direkt bezwingen.

E = Eifersucht = Was ist Eifersucht?

 

 E = Eifersucht =Was ist Eifersucht

Was wir Eifersucht nennen, ist ein geistiger Zustad, der uns nicht ertragen lässt, dass andere etwas haben, das auch wir besitzen wollen: "Warum hat jener ein besseres Auto, ein Größeres Haus oder einen interessanteren und besser bezahlten Beruf als ich?" So denken wir,wenn wir eifersüchtig sind. Würde Eifersucht die Kraft besitzen, uns das Gewünschte zukommen zu lassen, hätte wie womöglich einen gewissen Sinn. Dem ist aber nicht so, und meist liegen die Situationen völlig außerhalb unseren bewussten Kontrolle.

Das Einzige was Eifersucht uns wirklich bringt, ist leiden. Sie hat keinerlei Auswirkung auf die Veränderung einer Situation.

Eifersucht ist eine Quelle für viele Probleme. Hierzu eine kurze Geschichte: Zwei ältere Damen gehenin einen buddhistischen Tempel. Die eine ist reich und kann viele Butterlampen spenden. Die andere ist ärmer und hat nur Geld für eine Butterlampe, doch sie freut sich, dass die andere Dame so viel geben kann. Die Ärmere beginnt nun, vor einer Buddhastatue mit anmutiger, ausdrucksvoller Stimme zu beten. Die Reichere kann nicht so gut beten, empfindet aber das Gebet der anderen als schön.Als beide gerade den Tempel verlassen, kommt der Reicheren ein gedanke in den Sinn, und sie kehrt zurück in den Tempel. Vor der Buddhastatue angelangt, sagt sie: " Hör nicht auf die schöne Stimme! Schau lieber darauf, wer von uns beiden dir mehr Butterlampen dargebracht hat!"

Solange die beiden Damen im Tempel waren und sich für die jeweils andere gefreut haben, waren sie glücklich. In dem Moment jedoch, als die Reichere anfingt, Eifersucht zu empfinden, verlor sie ihre innere Ruhe.

Donnerstag, 28. April 2022

Die direkten Resultate der Dharma-Praxis

Die direkten Resultate der Dharma-Praxis 

Diese Resultate zu kennen ist notwendig, um sicher einschätzen zu können, ob wir wirklich richtig praktizieren. So brauchen wir nicht den ständigen Rat unseres Lamas einzuholen oder uns auf übernatürliche Zeichen und bedeutungsschwangere Träume zu verlassen. 

Wenn wir ernsthaft praktizieren, werden wir zwei wesentliche Resultate feststellen. Bezogen auf uns selbst das geringerwerden der acht weltlichen Anliegen: Die Hoffnung auf Gewinn und die Angst vor Verlust, die Hoffnung auf Ruhm und die Angst vor Bedeutungslosigkeit, die Hoffnung auf Lob und die Angst vor Tadel, die Hoffnung auf Glück und die Angst vor Leiden. Bezogen auf andere ist das Ergebnis die natürliche Erweckung echten Mitgefühls, das spontan und ohne Mühe entsteht.

Wenn wir diese zwei Veränderungen an uns bemerken, können wir sicher sein, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Selbst wenn wir zuweilen schlechte Träume haben oder uns das Glück scheinbar verlässt, wissen wir doch, dass wir den Dharma richtig ausüben.

Stellen sich die beiden Resultate hingegen nicht ein, oder tritt gar das Gegenteil auf, und wir kümmern uns vermehrt um uns selbst, oder unser Interesse an anderen nimmt ab, dann ist es ganz unerheblich, ob ob wir außergewöhnliche Träume haben oder uns etliche glückliche Umstände wirderfehen: Echte Dharma-Praxis ist dennoch nicht gegeben. Deshalb ist es so wichtig, dass wir wissen und wirklich verstehen, was der Dharma ist, wie wir ihn zu praktizieren haben und welches die entsprechenden Resultate sind.

 

Die Verwirklichung des Dharma

 Die Verwirklichung des Dharma

Die letztendliche Verwirklichung der Dharma-Praxis ist die Buddhhaschaft - dies verbindet alle buddhistischen Traditionen. Aus der Sicht der Hnayana-Tradition allerdings - der grundlegenden buddhistischen Schule - meint Verwirklung von Dharma einen Zustand, in dem das eigene Bewusstseinskontinuum frei von Leiden ist. In der Mahayana-Tradition - der buddhistischen Schule, in deren Zentrum Mitgefühl steht - beinhaltet Verwirklichung nicht nur das eigene Glück und Freisein von leid, sondern den Wunsch, dass gleichermassen alle Wesen diesen Zustand erlangen. Bodhisattvas - Erleuchtungswesen - streben nach Erleuchtun, weil ihr letztendliches Ziel das Wohlergehen aller ist und sie nur im Zustand der Erleuchtung zum größtmöglichen Nutzen aller Wesen beitragen können.

Dies ist wie beim Wunsch, einen bestimmten Beruf, zum Beispiel als Schneider, ausüben zu wollen: Wissen wir nicht, wie man ein Kleid näht, sind wir nur von geringem Nutzen. Beherrschen wir dagegen unser Handwerk, können wir unserem Wunsch gemäß handeln und gleichzeitig unser Wissen weitergeben. In gleicher Weise müssen wir erst erleuchtet sein, um anderen den Weg zur Erleuchtung zeigen zu können.

Setzen wir uns mit dem buddhistischen Pfad nicht wirklich tiefgehend auseinander, könnten wir glauben, das einzige Ziel sei es, Erleuchtung zu erlangen. Doch wir sollten nie vergessen, dass das Heuptziel dieses Weges ist, anderen Wesen nützlich zu sein, indem wir die unermesslichen Aktivitäten, die mit der Erleuchtung einhergehen, für das Wohl aller einsetzen.

Chemotherapie

 Chemotherapie

Gestern habe ich mit der 2.Chemotherapie begonnen, und jetzt am Donnerstag ist sie wieder zu ende, denn gegen 12.00 Uhr wird die Chemo-Pumpe bei mir abgebaut.

Die Nacht habe ich eigentlich ganz gut verbracht, denn heute morgen war ich gut aufgelegt, und konnte wieder an der buddhistischen Philosophie sehr gut weiterarbeiten.

Jetzt werde ich erfahren, wie gut ich die Chemo-Therapie vertrage, denn die erste Therapie habe ich eigentlich ganz gut vertage, denn ich habe nichts gespürt. Aber ich habe jetzt noch 16 Behandlungen vor mir, ob ich alle weiterhin gut vertrage, weiß nicht, aber ich wünsche mir viel Glück für diese Behandlung und ein "Glück ab", wie bei einem meiner vielen Fallschirmabsprünge in der Vergangenheit.

Mittwoch, 27. April 2022

Die Praxis des Dharma

 Die Praxis des Dharma

 Benutzen wir den Dharma, um egoistische Motive und nur unser eigenes Wohl zu verwirklichen, wird uns diese letztlich Leiden bringen. Dies ist vergleichbar einem goldenen Seil, das uns die Hände bindet. Da das Seil aus Gold ist, mögen wir denken, es sei eine bessere Art, Hände zu fesseln. Doch gleichgültig, ob diese Fessel aus Gold oder einem anderen Material besteht, sie verhindert, dass wir uns frei bewegen, und verursacht letzten Endes Leid. Deshalb sollten wir in unserem Geist stets Mitgefühl erwecken und mit altruistischer Ausrichtung praktizieren. 

Das tibetische Wort "nyam len", das häufig mit Praxis übersetzt wird, bedeutet etwas in den eigenen Erfahrungsbereich einbeziehen und zwar im Sinne von genau "jetzt". Worum es - mit anderen Worten - geht, ist wahrzunehmen, was genau in diesem Augenblick geschieht, also den Geist immer jetzt zu beobachten und mit unserem Bewusstsein in genau diesem Moment zu arbeiten und zu praktizieren.

Den Dharma anzuwenden, heißt folglich, unseren Geist in eine positive Richtung zu wenden, es bedeutet aber nicht, unbedingt Buddhist sein zu müssen. Vielmehr beinhaltete dei praxis, eine natürlich positive haltung zu gewinnen sowie mit klarer Ausrichtung, reinem Geist und reiner Motivation zu handeln. Und dies können wirin allen Lebenssituationen und Lebensphasen, beginnend mit der Kindheit, während unserer Schul- und Ausbildungszeit und später im Arbeitsleben.

Dharma bedeutet also, ein konstruktives, gutes Verhalten zu kultivieren, das auf einer reinen Motivation gründet.

Dharma-Weg meint demnach nicht, lediglich bestimmte Meditationspraktiken auszuüben oder in einem Tempel Rituale mit Glocke und Vajra oder kleinen Trommeln auszuführen und Mantras zu rezitieren. Rituale allein begründen noch keine Dharma-Praxis. 

Wenn wir zwei Stunden am Tag meditieren und mit dem Gedanken beten "Möge ich und alle Wesen Glück erfahren", jedoch nicht fähig sind, den Dharma in unser eigentliches Leben zu integrieren, ist dies keine Praxis, und wir sind noch keine wirklich Praktizierenden. Es ist, als ob wir beteten: Ich möchte ein Auto. Ich wünschte, ich hätte ein Haus!" So angestrengt wir auch beten mögen, dies allein schafft die Dinge nicht herbei und schenkt uns kein wahres Glück.

Wirklicher Dharma findet im alltäglichen Leben statt, wenn wir unsere Praxis in die täglichen Verrichtungen integrieren und bei unserer Arbeit anwenden - nicht nur, wenn wir einen Tempel oder ein buddhistsiches Zentrum besuchen. Sind wir beispielsweise Angestellte in einem Büro, haben wir die Wahl, mit welcher Einstellung wir unseren Job verrichten. Für uns selbst und andere wäre esam besten, wir würden eine aufrichtige, positive Motivation gegenüber der Firma und allen dort Arbeitenden entwickeln und danach streben, mit dem, was wir tun, anderen zu nützen. Ist zum Beispiel das Geldverdienen nicht unsere einzige Motivation, praktizieren wir bereits eine Form vonFreigebigkeit. Es bieten sich außerdem vielfältige Möglichkeiten, uns in Geduld zu üben, indem wir versuchen, uns nicht so schnell über andere Kollegen zu ärgern. Und wenn Mitarbeiter befördert werden oder eine Gehaltserhöhung erhalten, können wir statt eifersüchtig zu reagieren, uns für sie freuen. Neid wirk extrem zerstörerisch auf unser psychisches Wohl und raubt das innere Gleichgewicht. Den Dharma also direkt und mittels unserer negativen Emotionen zu praktizieren, als sich die Abbgeschiedenheit zurückzuziehen, um zu meditieren.

Was wir also mithilfe der Dharma-Praxis verändern, ist unser Verhalten von Körper, Sprache und Geist. Von diesen dreien jedoch ist die Veränderung des geistes die wichtigste. Wir müssen unsere eigenen Geist erforschen und erkennen, wie er funktioniert. Dabei sollten wir uns nicht allein auf bestimmte Texte und Bücher stützen oder buddhistisch-philosophische Abhandlungen lernen. Im Kern geht es einzig darum, das wir anfangen, uns selbst zu beobachten, damit wir sehen lernen, wie sich unser Geist verhält und welche unterschiedlichen Stadien er durchluft. Wir müssen uns bewusst werden, wi Ärger, Anhaftung oder Ignoranz entstehen und welche Auswirkungen unsere Emotionen auf uns und andere haben. Gleichzeitig sollten wir betrachten, wie ositive Geisteshaltungen entstehen und sich auf uns und andere auswirken. Das ichtigste bei aledem ist, dass wir aus eigener Anschauung und den eigenen Erfahrungen lernen.

Alles Leiden entsteht durch Anhaftung an ein Selbst und die Konzentration auf das eigenen Wohl, Glück und Wohlbefinden hingegen entstehen, wenn wir uns dem Wohl anderer zuwenden - das ist die Essenz der Lehren Buddhas. Doch wie kommt es, dass Anhaften an das "Ich" zu Leiden führt? Es beginnt, indem wir uns von anderen abgrenzen, uns mit einem "Ich" identifizieren und daran festhalten. Ausgehend von diesem "Ich" folgt als nächster Schritt, diese Identifizierung auch auf Menschen auszudehnen, die uns nahestehen: "Diese sind meine Familie und meine Freunde, diese Menschen gehören zu mir" - woraus zahllose weitere Anhaftungen entstehen. Parallel dazu entwickeln wir ablehnende Gefühle denen gegenüber, die uns scheinbar feindlich gesinnt sind. Und schließlich gibt es diejenigen, denen gegenüber wir indifferent oder gleichgültig empfinden. Alle diese Gefühlstadien erzeugen aber in letzter Konsequenz Leid. Sämtlcie Konflikte in und zwischen Familien, Gesellschaften und Nationen resultieren letztlich aus Anhaftung und Ablehnung.

Das Anhaftenan unser Selbst und der Wunsch, es möge uns besser gehen als den anderen, führt also zu den vielschichtigen Problemen unserer unterschiedlichen Beziehungen wie auch zwischen den Völkern der Erde und ist die Ursache all unserer Konflikte und Kriege. Viele Menschen denken: "Hauptsache, mir geht es gut, wenn es anderen schlecht geht, ist das ihr Problem." Zuweilen wünschen wir gar, dass es anderen schlechter gehen möge als uns. Diese nur auf das eigene Wohl bedachte Einstellung finden wir auch stark im Bereich der Wirtschaft und der sogenannten Geschäftsbeziehungen. Dort git es als völlig selbstverständlich, primär auf den eigenen Profit zu achten. Unter solchen Bedingungen geschieht häufig, dass unsere positiven Beziehungen zu Menschen, die auf Liebe, Mitgefühl und Verbundenheit gründen, aus Mangel an Zeit allmählich schwinden. Man glaubt zunehmend, keine Zeit mehr zu finden, diese menschen zu sehen. So verschieben sich die Prioritäten, und man verbringt schließlich mehr Zeit mit Geschäftspartnern. De Geschäftsbeziehungen gewinnen einen höheren Stellenwert als die Liebesbeziehungen, die Freunde und die Familie. 

Beobachten wir unseren Geist genauer, erkennen wir schnell, dass Egoismus nur negative Emotionen wie Eifersucht oder Neid hervorruft und wir uns nicht wohlfühlen. Verbringen wir hingegen ausreichend Zeit mit Menschen, denen wir uns verbunden fühlen, die wir lieben und mit denen wir uns gut verstehen, entspannt sich unser Geist auf natürlciche Weise. Wir fühlen uns gut, und das Anhaften an unser Selbst verringert sich ganz automatisch. Stellen wir uns unseren Geist als eine Waahe vor: Je ausgeglichener unser Geist, desto mehr Glück und Wohlbefinden werden wir erfahren. Je ausgeglichener unser Geist, desto stärker bewegen sich die Waagschalen nach oben oder unten, und wir fühlen uns aufgewühlt, unwohl und leiden. Was wir deshalb brauchen, ist ein ausgeglichener Geist. Denn ist unser Geist stabil, können sich positive Eigenschaften wie Großzügigkeit, Geduld, Weisheit und Mitgefühl kontinuierlich entwickeln und ausdehnen.

Dienstag, 26. April 2022

Dharma im Alltag

 Dharma im Alltag

Unabhängig davo, ob wir Dharma_belehrungen hören oder meditieren, soblad wir uns mit Dharma beschäftigen und ihn umsetzen möchten, sollten wir unsere Gedanken und unser Mitgefühl auf alle Wesen ausdehnen. Unser Zuhören und unsere Meditation sollten mit offenem Herzen geschehen und zum Wohle aller Wesen ausgerichtet sein.

Demokratie

Demokratie 

Wurde zu Buddhas Zeiten einem Kloster ein Stück Gold gespendet, durfte jeder Ordinierte mitentscheiden, ob es beispielsweise für eine Küche, einen Tempel oder einen Schlafsaal eingesetzt werden sollte. Zum Zweck der Abstimmung gab es entsprechend viele Schalen, und jeder bekam einen Holzstab, den er daraufhin in jenes Behältnis gab, für das er stimmen wollte.

Montag, 25. April 2022

Gleichwertigkeit

 Gleichwertigkeit

Im Buddhismus werden alle fühlenden Wesen als gleichwertig betrachtet, da alle, von der kleinsten Ameris bis zum größten Säugetier, nach Wohlbefinden und Glück streben und gleichzeitig Leiden vermeiden wollen. Auch Männer und Frauen werden in den Lehren ebenbürdig behandelt, selbst wenn dies in manchen Ländern aufgrund kultureller Gegebenheiten nicht immer umgesetzt wird.

Verwendung von Logik

 Verwendung von Logik

Buddha hielt seine Schüler dazu an, seinen Lehren nicht einfach blind zu folgen, sondern sie zu untersuchen und auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Nur was ein Schüler wirklich für sich als gültig anerkennt, soll er praktizieren und anwenden.

Die Sicht der Leerheit und des abhängigen Entstehens

 Die Sicht der Leerheit und des abhängigen Entstehens

Dieser Aspekt wird ausführlich in Kapitel N - Natur behandelt. Zusammengefasst jedoch beinhaltete die Vorstellung von Leerheit, dass kein Phänomen, also nichts, was existiert, eine eigenständige inhärente Natur besitzt.

Abhängiges Entstehen dagegen beschreibt, wie die Phänomene in Erscheinung treten: entweder in relation zueinander - so kann es links nur in Verbindung mit rechts geben - oder aufgrund von Kausalität - so gibt es einen Apfel nur, weil er an einem Apfelbaum reifte, der wiederum aus einem Apfelkern entstand, der nur mithilfe von Wärme, Wasser, nährstoffreicher Erde und so fort wachsen konnte.

D = Dharma = was ist Dharma

 D = Dharma = was ist Dharma

Das Sanskritwort Dharma bedeutet in erster Linie "Verantwortung". Im buddhistischen Kontext meint dies, Verantwortung für unseren Geist zu übernehmen, damit er nicht in negative Zustände abgleitet. Dharma wurde ins Tibetische mit dem Wort "Chö" übersetzt und meint hier verändern, reparieren oder umkehren. Doch was soll umgekehrt werden? Es sind unsere negativen Geisteshaltungen wie Anhaftung, Ärger, Wut oder Eifersucht, die wir transformieren müssen.Die Dharma-Praxis enthält Methoden, mit denen wir positive Geisteszustände wie Weisheit, Mitgefühl und Liebe stärken und damit die negativen Zustände verringern können.

Die Lehren Buddhas, also das, was wir den buddhistischen Dharma nennen, beinhalten vier Aspekte, die ich nun im Einzelnen anführen möchte.

Sonntag, 24. April 2022

Methoden, Charakterzüge zu wandeln

Methoden, Charakterzüge zu wandeln 

Den angeborenen Charakter eines Menschen zu ändern ist fast unmöglich. Wenn ein Mensch introvertiert ist, kann er sich zwar einige Methoden aneignen, um auf andere Menschen zugehen zu lernen. doch er wird diese Charaktereigenschadt vermutlich nie ganz ablegen können.

Es gibt aber auch Charakterzüge, die durch ein Ungleichgewicht im Körper entstehen wie beispielsweise einen Mangel an Hormen, ein überreiztes Nervensystem und Ähnliches. In solchen Fällen sollten wir uns besser medizinischen Rat einholen.

Erworbene Charaktereigenschaften nun, die sich im Lauf des Lebens entwickeln, sind einfacher zu verändern und werden durch eine Vielzahl von Einflüssen bewirkt. Der erste Schritt jedoch ist, zu erkennen, welche unserer Persönlichkeitsmerkmale wir als negativ empfinden und gerne ablegen möchten, aber auch, welche positiven Qualitäten wir stärken wollen. Dieser Schritt, die Selbstanalyse und Einsicht, ist gleichzeitig der wichtigste.

In unserem täglichen Leben sollten wir zudem den wohlgesinnten Rat unserer Eltern und Freunde beherzigen, die zuweilen negative Eigenschaften an uns entdecken und darauf hinweisen, wie wir sie verändern können. Beobachten wir das Verhalten anderer, könnten wir überprüfen, ob wir nicht ähnliche Charakterzüge auch in uns finden, und dann den Wunsch wecken, uns zu ändern. Wenn Ratschläge und Einsicht alleine nicht helfen, können wir auch mit Psychologen oder spirituellen Lehrern arbeiten, die bestimmte Methoden vermitteln wie Meditation, Entspannungs- oder Kommunikationstechniken.

Aus der Sicht des Buddhismus ist vor allem eine positive Motivation, die uns zu Veränderung anspornt, essenziell. Erkennen wir zum Beispiel, dass wir einen jähzornigen Charakter haben und anderen wie uns selbst damit schaden, kann uns dieses Wissen motivieren, uns in Geduld zu üben und die nötigen Voraussetzungen dafür zu schaffen. (Mehr dazu in Kapitel A=Ärger)

Spezifisch buddhistische Ansätze sind außerdem: Disziplin, meditative Versenkung und Weisheit. Das heißt, Disziplin, um dem Ärger nicht nachzugeben und dessen Gegenmittel, die Geduld, anzuwenden, meditative Versenkung, um den Ursachen unserer Wut nachzugehen und sowohl unseren Ärger als auch die Umstände zu verstehen, die uns dabei helfen, ihm nicht zu folgen, und schließlich Weisheit, welche die negativen Konsequenzen unseres Verhaltens erhellt und die innere Kraft freisetzt, an uns weiter zu arbeiten.

Samstag, 23. April 2022

Wege, den Charakter zu ändern

 Wege, den Charakter zu ändern

Die hinduistischen Lehren besagen, dass der wahre Charakter der Seele zwar unwandelbar sei, temporäre Charakterzüge jedoch verändert werden können. Der Buddhismus lehrt, dass die letztendliche Natur des Geistes rein ist und von daher keiner Berichtigung bedarf. Die vorübergehenden negativen Emotionen hingegen sollten nach Kräften umgewandelt werden.

Im Buddhismus bedeutet das Wort "Dharma", den Körper, die Sprache und den Geist in eine heilsame Richtung zu wenden und nicht in Negativität zu verfallen. Dies stimmt mit der Grundaussage überein, dass Charakterzüge veränderbar seien. Und so ist aus buddhistischer Sicht der positive Aspekt an Fehlern die gleichzeitig gegeben Möglichkeit, sie zu korrigieren und aufzugeben.

Meiner Affassung nach untersuchen die verschiedenen Religionen und Psychologien und Philosophien die Gefühle der Menschen auf sehr differenzierte und subtile Art. Dennoch sollten wir uns gleichermaßen und ganz unabhängig uaf unsere eigene Alltagserfahrung stützen.

Ich möchte also noch einmal zusammenfassen: Unsere angeborenen Charakter anteile lassen sich nur sehr schwer ändern, während diejenigen, die sich im Laufe des lebens entwickeln, modifizierbar sind. Achtzig Prozent des angeborenen Charakters sind meiner Ansicht nach festgelegt und formen die individuelle Persönlichkeit - in ihrer natur, ihren unterschiedlichen Aspekten und ihrem Verhalten. 

Ein Sprichwort besagt: "Die Eigenschaften eines Menschen sind veränderbar, nicht aber sein angeborener Charakter:" 

Dies ist nicht nur ein netter Spruch, er basiert auch auf korrekten Erfahrungen, und wie so viele unserer Redensarten entspringt er nicht in erster Linie den Erkenntnissen Gelehrter oder wissenschaftlicher Untersuchungen, sondern der erfahrbaren Wirklichkeit. 

Die Charaktereigenschaften, die sich im Zuge der Zeit entwickeln, prägen ebenfalls unsere grundlegende Natur, unsere Charakterzüge und unser Verhalten. Da ich in einem kleinen Dorf geboren wurde, wollte ich immer eibe große Stadt besuchen. Als Kind ging ich dann aber in ein Kloster, wuchs dort auf und gewöhnte mir den entsprechenden Lebensstil an. Als ich schließlci wirklich zum ersten Mal in eine Stadt kam, hielt ich es dort aufgrund meiner Prägungen nur wenige Tage aus.

Die meisten Anteile unseres Charakters, die sich erst nach und nach bilden, entwickeln wir bis zum Alter von 40 Jahren. Danach verändernwir uns weit weniger. natürlich können wir auch dann noch negative Angewohnheiten überwinden wie zum beispiel übermäßigen Alkoholgenuss, doch das Ändern der herausgebildeten Charakters an sich wird sehr viel mühsamer.

 

Verschiedene Charaktertypen

 Verschiedene Charaktertypen

Durch das äußere Verhalten mittels Körper und Sprache ist es uns möglich, den natürlichen Charakter eines Menschen herauszufinden und zu erkennen, ob dieser eher positiv, negativ oder etwas dazwischen ist. Doch bei dieser Einschätzung gehen wir zwangsläufig von unserer eigenen Sichtweise aus und bewerten den Charakter anderer gerne entsprechend der eigenen Kriterien. Es ist aus diesem grunde sehr schwer, allgemein zu bestimmen, was an einer Person positiv, negativ oder neutral ist.

Häufig kommt es bei solchen persönlichen Beurteilungen vor, dass wir uns täuschen und den anderen nicht oder nicht richtig erkennen. Wenn ich beispielsweise öffentliche Vorträge halte, sitzen mir Leute mit ganz unterschiedlichen Wünschen und Erwartungen gegenüber, entsprechend ihrer jeweiligen Persönlichkeitsstrukturen. Manchen gefällt ein Vortrag genau so, wie er gehalten wurde, andere dagegen sehen  ihre Erwartungen nicht erfüllt. Einige wollten einen noch tieferen Einblick, während andere sich einen leichteren und verständlicheren Überblick gewünscht hätten und so fort. Wie kann ich da allen Wünschen und Erwartungen gerecht werden und mich einer Beurteilung entziehen? Gäbe es andererseits keinerlei Standards oder Kirterien, die wir erfüllen könnten, würden Unterscheidungen in positiv, negativ oder neutral schnell durcheinandergeraten. Deshlab muss es unbedingt Eingrenzungen und eine Differenzierung der Qualitäten geben, damit es uns möglich wird, positiv von negativ zu unterscheiden.

Den positivsten Charakter besitzt ein Mensch, der grundsätzlich offen ist und anderen gerne hilft. Ein mittelmäßier Charakter zeigt sich daran, dass eine Person anderen vielleicht nicht unbedingt gerne hilft, aber doch auch niemandem schaden möchte.

Die negativste Ausprägung besitzt jemand, der engstirnig ist und anderen schadet oder gar bewusst schaden will. Weitere Charaktermerkmale negativer Art wären Misstrauen, Wut, Nervosität, Egozentrik, Selbstherrlichkeit, Unzufriedenheit oder Geiz, positive dagegen Vertrauen, Geduld, ein ruhiges Gemüt, Einfühlungsvermögen, Bescheidenheit, Zufriedenheit, Fröhlichkeit oder Großmut.

Da es so viele Charaktere gibt, muss ich als (buddhistischer) Lehrer während meines Unterrichts ganz unterschiedliche Methoden anwenden, um einen bestimmten Punkt oder Inhalt gemäß der unterschiedlichen Fähigkeiten, Temperamente und Ansprüche meiner Zuhörer verständlich vermitteln zu können. Ich kann nicht einfach willkürlich dtauflosreden, sondern muss meinen Vortrag sorgfältig gestalten. Zumal es keine allgemein anwendbare Methode gibt, die sicherstellen würde, dass mich alle Anwesenden auch wirklich verstehen. Es liegt vielmehr an mir, die jeweiligen Charaktertypen zu erkennen und meine Inhalte entsprechend zu lehren. Buddha erteilte die Unterweisungen der verschiednen Ebenen seiner Lehren ebenfalls gemäß der natürlichen Veranlagung seiner Schüler, und er ließ dabei große Umsicht walten.

 

Charakter im Alltag

Charakter im Alltag 
 
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Charakter einer Person zu erkennen. Doch weshalb ist es eigentlich wichtig, den Charakter eines Menschen herauszufinden, mit dem wir in Verbindung stehen?
 

Erkennungsmerkmale: Die Antwort lautet: weil der Charakter die Identität eines Menschen bildet. Diese Identität enthält unsere grundlegende Natur, die damit einhergehenden Charakterzüge sowie unser Verhalten. Folglich ist es möglich, den natürlichen Charakter auch anhand des äußeren Verhaltens der jeweiligen Person abzulesen.

Im Sutra der unübertroffenen Erleuchtung steht: "Mithilfe des Rauchs entdeckt man das Vorhandensein von Feuer. Wasservögel deuten auf die Gegenwart von Wasser. Diejenigen, der den Erleuchtungsgeist besitzt, erkennt man an seiner makellosen gültigen Erkenntis". Anhand der Qualitäten seines Charakters können wir also auch ein erleuchtetes Wesen beziehungsweise einen Bodhisattva eindeutig erkennen. Ein Bodhisattva ist nämlich ein Wesen, das aufgrund seines großen Mitgefühls den Wunsch entwickelt hat, alle fühlenden Wesen zur Erleuchtung zu führen.

Andererseits geschieht es natürlich, dass jemand ein bestimmtes Verhalten nur vortäuscht. Deshalb ist es wichtig, einen Menschen über längere Zeit zu beobachten und ihn in unterschiedlichen Situationen, unter verchiedenen Umständen und in glücklichen wie unglücklichen Momenten zu erleben. Erst dann können wir ein echtes, umfassendes Verständnis seines Charakters gewinnen.

In einem indischen Film, den ich sah, wurde eine junge Frau gezeigt, die sich für ein Rendezvous hübsch machte. Doch ihre Mutter sagte zu ihr: "Richte dich heute nicht besonders her, sondern gehe , wie du bist, und verhalte dich ganz normal. Mag er dich so, dann wird er noch angezogener sein von dir, wenn du dich einmal hübsch für ihn machst. zeigst du dich jetzt aber unnatürlich, wird er vielleicht enttäuscht sein, wenn du ihm später natürlich entgegentrittst." Dieser Rat der Mutter ist ein sehr kluger. Wir sollten grundsätzlich durch unser Verhalten immer auch unseren Charakter offenlegen.

 

Freitag, 22. April 2022

C = Charakter = Was ist Charakter?

C = Charakter = Was ist Charakter?

Das Wort Charakter stammt aus dem Griechischen und ist geprägt von der philosophischen Ethik Aristoteles. In der modernen Psychologie versteht man unter Charakter diejenigen Aspekte der menschlichen Persönlichkeit, die das Fundament für moralische oder amoralisches Verhalten bilden.

Der Hindu-Gelehrte Swami Shivananda versteht unter Charakter das, was den Tod überdauert, eine Einstellung, die wir generell in hinduistischen Glaubenssystemen finden. Da der Charakter dort verschiedene Aspekte einer zeitlosen inhärenten Persönlichkeit oder Selle beschreibt, ist er zeitlich nicht begrenzt. Dennoch kann sich der Charakter jederzeit verändern ud deshalb auch spirituell in eine positive Richtung entwickeln. 

Aus buddhistischer Sicht nun ist die Natur unseres Geistes seiner Essenz nach zeitlose, reine Liebe und Mitgefühl. Unser Charakter, der auf diesem Fundament ruht, ist deshalb ebenfalls seit jeher rein und muss seinem Wesen nach nicht verändert werden. Doch wie Wolken durch einen klaren Himmel ziehen und ihn trüben, entstehen auch in unserem Geist Schaden verursachende Emotionen und damit verbundene karmische Tendenzen und Gewohnheitsmuster. Und je nachdem, welche Gewohnheiten wir uns angeeignet haben, entwickeln wir entsprechen positive, negative oder auch neutrale Charakterzüge.

Aus meiner persönlichen Sicht setzt sich unser Charakter aus der grundlegenden Natur eines jeden Menschen, seinen verschiedenen Charakterzügen und seinem Verhalten von Körper, Sprache und Geist zusammen. Dabei ist die grundlegende Natur ausschlaggebend, auf ihrem Fundament entwickeln sich die unterschiedlichen Persönlichkeitsaspekte und das individuelle Verhalten. Gleichzeitig beinhalten diese Faktoren einen angeborenen Teil sowie einen, der sich erst im Lauf der Zeit entfaltet.

Jener Anteil, der angeboren ist und den wir qua Geburt mitbringen, formt sich nicht aufgrund äußerer Umstände. Er ist bedingt durch unsere Familie und die DNA, die uns vererbt wurde. Blicken wir in unsere Schulen, können wir beobachten, dass manche Schüler eine natürliche Intelligenz besitzen und nicht viel lernen müssen, um den Unterrichtsstoff zu verstehen. Andere Kinder hingegen müssen sich weit mehr anstrengen. Und so gibt es auch im Hinblick auf das Maß an Liebe, Mitgefühl und Verständnis große Unterschiede zwischen den Kindern, was, wie gesagt, mit unseren Eltern sowie unserer Familienabstammung zusammenhängt.

Diejemigen Charakterteile, die sich erst mit der Zeit und anhand des Einflusses unserer Eltern, Lehrer oder Studienfächer sowie später unserer Arbeit, Kollegen und Freunde entwickeln, formen unsere Charakterzüge, unser Verhalten weiter aus und damit auch unsere grundlegende Natur.

Ein kleines Beispiel: Als ich mit acht Jahren im Dolpo bei meinen Eltern lebte, kochte ich manchmal gemeinsam mit meiner Mutter unser Essen. Es fiel mir sehr leicht und hat riesigen Spaß gemacht. Doch nachdem ich als Tulku anerkannt worden war, wurde das Essen fortan für mich bereitet, ich musste nie wieder kochen und habe es allmählich verlernt. Heute fällt es mir viel schwerer, und ich habe nicht mehr den Charakter eines Kochs.

Donnerstag, 21. April 2022

Geschick in der Anwendung der Methoden

 Geschick in der Anwendung der Methoden
 
Geschicklichkeit ist für jede Art von Aktivität wichtig, vor allem aber, wenn wir Menschen führen und anleiten wollen. Wenn ein Lehrer nicht weiß, wie er seine Einsichten vermitteln soll, wird er seine Ziele schwerlich erreichen.
In den Himalaya-Regionen gibt es dazu ein Sprichwort: "Dreißig Menschen haben dreißi verschiedene Vorstellungen. Dreißig Yaks haben sechzig unterschiedliche Hörner", das heißt, es gibt mindestens so viele Interessen, wie es Wesen gibt, und es ist schwer möglich, alle zufriedenzustellen. Darum ist es für jede Art Lehrer unabdingbar, die Vielfalt der Menschen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und mannigfaltigen Neigungen zu berücksichtigen sowie deren Lebensumstände innerhalb einer Gesellschaft zu kennen. Erwächst daraus ein klares Verständnis, flexible Methoden und das Ziel sowie die aufrichtige Motivation, unvoreingenommen zu helfen, sprechen wir von einem geschickten und auch vertrauenswürdigen Lehrer. Er oder sie beherrscht mühelos verschiedenste Methoden und wendte sie gewandt sowie in Einklang mit den unterschiedlichen Interessen, Bedürfnissen oder Nöten seiner Schüler an.
Beziehen wir diese drei Punkte nun auf den Buddha. In einem der Sutren, dessen Name "Das gekürzte Sutra lautet", heißt es: "Wie können Myriaden von führerlosen Blinden, die den Weg nicht kennen, in ein Dorf gelangen? Ohne die Weisheit sind die fünf augenlosen Tugenden vergleichbar Blinden ohne Blindenführer, nicht fähig, Erleuchtung zu berühren. Nur wenn vollständige Erkenntnis durch Weisheit erlangt ist, erhalten sie Augen und den Namen transzendentale Weisheit."
Bezogen auf den Pfad der Weisheit, der auf logischer Beweisführung beruht, sagte Buddha: "Mönche und Gelehrte, so wie Gold geschmolzen, geformt und gerieben wird, so untersucht meine Worte sorgfältig, nicht allein aus Respekt mir gegenüber sollt ihr sie übernehmen."
Ein lehrer kann die Wahrheit nur aufzeigen, das, was wirklich ist, muss jeder selbst untersuchen, erforschen und letztendlich erfahren. Bezogen auf Punkt zwei nun, die Wirklichkeit korrekt zu lehren und den Schüler nicht zu täuschen, möchte ich etwas ausholen. Als Buddha Shakyamuni entschied, das Königreich seines Vaters nicht zu übernehmen und alles aufzugeben, ließ er nicht aus Eigeninteresse alles hinter sich, sondern weil er auf der Suche nach Wahrheit und einem Weg war, der die Leiden von Geburt, Altern, Krankheit und Tod sowie die mentalen Leiden aller Wesen beenden kann. Es war Mitgefühl angesichts des Leids, das ihn veranlasste, sich dem Wunsch seines Vaters zu widersetzen. Er widersetzte sich aber nicht nur seiner Betsimmung als König, sondern handelte auch sonst vollkommen frei und unvoreingenommen. Gesellschaftliche Klassen, verschiedene Religionen und Länder, sie alle erachtete er als gleichwertig in dem Wunsch, frei zu sein von Leiden und um Glück zu erfahren. Als König wäre es seine Aufgabe, das Reich vor Feinden zu sichern und dessen Grenzen zu erweitern. Dazu hätte er andere besiegen und Methoden anwenden müssen, die notgedrungen Leiden hervorrufen.
Buddha besaß also die Weisheit, die Wirklichkeit sozu erkennen, wie sie ist, er hatte unermessliches Mitgefühl und die innere Stärke, seine Anhänger nicht zu täuschen, und war frei von Stolz, andere von der Wahrheit seiner Lehren überzeugen zu müssen. Sei Geschick bestand darin, in Verbindung mit den Objekten und Inhalten, der jeweiligen Zeit und den unterschiedlichen Interessen der Schüler so zu lehren, dass jeder sich angesprochen fühlen konnte, während er zugleich die Fähigkeiten eines jeden Einzelnen berücksichtigte. Den jeweiligen Umständen angemessen lehrte Buddha mit dem letztendlichen Ziel zu zeigen, dass alle negativen Geisteszustände und damit sämtliches Leid überwunden werden kann.
Ein Beispiel: Wollen wir mithilfe eines Reiseführers den Taj Mahal besichtigen, werden uns zunächst verschiedene Transportmittel vorgeschlagen. Wir können ein Flugzeug nehmen, einen Zug, ein Schiff oder ein Auto. Zudem können wir zwischen verschiedenen Hotels mit unterschiedlicher Ausstattung wählen. Diese unterschiedlichen Möglichkeiten werden uns entsprechend unserer finanziellen Mittel, unserer Vorlieben angeboten. Das Ziel indes bleibt, nämlich die Besichtigung des Taj Mahals. Ob wir den Empfehlungen des Reiseführers nun folgend und tatsächlich unser Ziel erreichen, hängt von uns selbst ab.
Und Entsprechendes gilt für uns: Je nach Entwicklungsstufe eines Schülers und gemäß seinen Neigungen kann er sie verschiedenen Methoden, die Buddha gelehrt hat, nun anwenden, um seine Fähigkeiten zu stärken und negative Geisteszustände zu überwinden, oder eben nicht. Denn die tatsächliche Umsetzung bleibt grundsätzlich jedem selbst überlassen. Dies ist der Kern der Dharma-Lehren.

Wahrheit, die den Schüler nicht täuscht

 Wahrheit, die den Schüler nicht täuscht
 
Unter den vielen möglich Gründen, andere zu täuschen, möchte ich nur einige nennen: das Verlangen, die eigenen Ziele zu erreichen, im Wettstreit zu gewinnen, reich und berühmt zu werden, Anhängerum sich zu sammeln. Aus all diesen Gründen führen Politiker, religiöse Leitfiguren, Lehrer oder Liebespartner einander in die Irre. Sie wollen ihren eigenen Vorteil sichern und zeigen damit, dass sie andere nicht ausreichend respektieren. Demgegenüber wird jemand, der verständnsvoll und mitfühlend ist, mit Wahrheit so umgehen, dass er ihm anvertraute Menschen achtet und nicht in die Irre führt.

Wahrheit als ein korrektes Erfassen ohne jeden Irrtum

 Wahrheit als ein korrektes Erfassen ohne jeden Irrtum
 
Dies bedeutet, der Lehrer besitzt ein fehlerfreies Verständnis der Wirklichkeit. Wird uns ein Pfad gezeigt, der auf einem falschen Verständnis gründet, wird er nicht zum Ziele führen, ganz egal, wie groß das Mitgefühl unseres Lehrers sein mag. Erklärungen, die nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen, sind nicht gültig begründbar, und ohne klare Begründung können die Zweifel der Schüler nicht bestätigt werden. Folglich wird es schwerfallen, Vertrauen in diese Lehren zu fassen.
Kennt ein Lehrer nicht die psychischen und alltäglichen Probleme, unter denen wir leiden, wird er uns nicht wirklich weiterhelfen können.
Vergleichen wir dies mit einer liebenden Mutter, deren Kind erkrankt ist: Ihre Liebe allein lässt sie die Krankheit nicht verstehen und so das Kind nicht gesund werden.. Darum braucht es einen Arzt, der die Krankheit zweifelsfrei diagnostizieren kann. In gleicher Weise ist es notwendig, dass wir in wichtigen Situationen keinen Irrtümern unterliegen. Was wir also bruachen, ist eine klare und auf Logik begründete Erkenntnis der Wirklichkeit, die nicht auf blindem Vertrauen ruht, sondern auf einer exakten Analyse und einem sorgfältigem Studium.
Wie Jamg-on-Mipham Rinpoche, ein tibetischer Gelehrter (1846 -1912). in seiner Abhandlung Lampe der Gewissheit feststellt: "Als Erstes ist die Untersuchung wichtig. Denn wie kann ohne Untersuchung klare Gewissheit entstehen, die nicht interpretiert werden muss? Wenn keine klare Gewissheit herrscht, wie kann falsches Verständnis beseitigt werden?"

Mittwoch, 20. April 2022

Die zweite Chemo-Therapie

 Die zweite Chemo-Therapie
 
Meine zweite Chemo-Therapie sollte ich eigentlich  gestern bekommen, aber leider kam etwas dazwischen, was für mich unerwartet war.
Denn am Ostersamstag schwoll mein rechter Arm sehr stark an. Am Dienstag ging ich dann in die Chemo-Therapie, und zeigte zuererst einer Pflegskraft meinen geschwollenen Arm, die daraufhin den zuständigen Arzt informierte, der sich dann meinen Arm anschaute, und einen Kollegen von der Unfallabteilung des Krankenhauses benachrichtige, und daraufhin wurde ich diesem Arzt vorgestellt, der mich gleich untersuchte, und dann feststellte, dass ich eine Thrombose hatte.
Ich bekam sofort einen Blutverdünner in meine Bauchdecke gesyyspritzt. Des weiteren besprach ich mit dem behandelnden die neue Situation. und der Arzt meinte dann, ich müsse die zwanzig Spitzen Verdünnungsmittel spritzen, um die Thrombose los zu werden. Jetzt beginnt die Therapie am dem Mittwoch nächster Woche wieder von vorn, aber das macht nichts, denn es ist besser die Thrombose los zu werden, als mit einer derartigen Erkrankung zu müssen. 
Auch in meinem linken Bein sieht es z.Zt. nicht besonders gut aus, denn es ermüdet schon nach kurzer Zeit, so dass ich mich auf meinen Rolli setze, um mich auszuruhen.
Jetzt muss ich die nächsten Wochen abwarten, wie sich Erkrankungen entwickeln, und ich hoffe, dass nichts dazu kommt.

Brauchen wir einen Lehrer wie Buddha?

Brauchen wir einen Lehrer wie Buddha?
 
Welche sind unsere wichtigsten Lehre, und wie verhalten wir uns ihnen gegenüber angemessen? Aus meiner Sicht brauchen wir vor allem Lehrer, die uns einen Weg zu Glück und Zufriedenheit zeigen. Solche Lehrer müssen gleichzeitig Lehrer der Wahrheit sein. Und der Respekt, den wir ihnen entgegenbringen, richtet sich nach ihren Qualitäten. Und dann sprechen wir von authentischen Lehrern.
Als ich zu Beginn meiner Ausbildung im Namdroling-Kloster in die Obhut meiner ersten Lehrer kam, besaß ich noch keine rechte Vorstellung davon, was ein Lehrer wirklich ist. Doch nach einiger Zeit und mit mehr Wissen erkannte ich die unterschiedlichen Qualitäten, meine Lehrer, allen voran Penor Rinpoche, vermittelten nicht nur die Bedeutung der Lerninhalte, sondern zugleich gütiges und wohlwollendes Verhalten sowie Geduld und Hingabe. Das erkannte ich allerdings nicht von heute auf morgen, sondern durch stetes Ansammeln von Erfahrungen, was mein Vertruaen zunehmend stärkte.
Wir alle brauchen Lehrer, die uns zusätzlich zur Wissensvermittlung zeigen, wie wir körperliches und mentales Wohlbefinden erlangen. Hierzu möchte ich eine Geschichte erzählen: 
Es trafen sich drei Schüler verschiedener Meister, von denen jeder behauptete, sein Meister sei der erstaunlichste.
Der erste sagte: "Mein Lehrer kann eine Woche meditieren, ohne zu schlafen."
Daraufhin der zweite Schüler: "Mein Meister ist noch wundersamer. Er kann, ohne zu essen, eine Woche lang meditieren."
Der  dritte schließlich warf ein:"Mein Lehrer  ist euren bei Weitem überlegen." Die beiden fragten erstaunt: "Ohne was kann dein Lehrer auskommen?" Der dritte Schüler antwortete daraufhin: "Mein Lehrer kann nicht nur eine Woche lang meditieren, er isst auch, wenn er Hunger hat, und schläft, wenn er müde ist."
Der dritte Schüler betont in der Geschichte, was für unser tägliches Leben wichtig ist. Wir brauchen einen bodenständigen Lehrer, der, statt Wunder zu vollbringen, zeigt, was uns physisch wie seelisch erfüllt und uns geistigen Frieden bringt. 

Dienstag, 12. April 2022

Buddha im Alltag

 Buddha im Alltag
 
Wir alle benötigen Lehrer in Bereichen, in denen uns Wissen und Erfahrung fehlen. So sind die ersten Lehrer und Wegweiser unsere Eltern, danach unserer Schullehrer, die unsere intellektuelle Entwicklung bis ins Erwachsenenalter begleiten. Lehrer formen unser Wissen und unsere Sicht auf die Welt und bilden zugleich eine Brückezwischen den verschiedenen Abschnitten des Lebens.

Montag, 11. April 2022

Ist Buddha "Gott" oder "Mensch"

Ist Buddha "Gott" oder "Mensch" 
 Folgt man den Gelehrten uner den Buddhisten, wird Buddha Shakyamuni nicht als Gott, sondern als ein Lehrer betrachtet, der Befreiung erlangte und auf der Basis seiner authentischen Erfahrung und Erkenntnis  den Weg hierzu lehrte. Dies ist ein grund, weshalb sich zunehmend auch mehr westliche Menschen für seine Weisheitslehren interessieren. Weitere Gründe sind die Hertangehensweisen der logischen Beweisführung, die spezielle Sicht des abhängigen Entstehens, die prinzipielle Gleichwertigkeit aller Menschen und eine demokratische Entscheidungsfindung innerhalb der buddhistischen Gemeinschaften. 
 Große Anziehungskraft liegt auch darin, dass Buddha Shakyamuni als Mensch durch die Praxis seines spirituellen Pfades vollkommene Weisheit erlangte und daraus unendliches Mitgefühl verwirklichte. Da wir in unserem Menschsein alle gleich sind, können wir diesen Weg folgen und ebenfalls Buddhaschaft erlangen. 
 Die Lebensgeschichte Buddhas verdeutlicht sein Menschsein: Die Texte beschreiben, wie er sich im Mutterleib entwickelte, geboren wurde, verschiedene Fähigkeiten erlernte, heiratete, sich als Mönch ordinieren ließ, meditierte, seine negativen Geisteszustände überwand, Erleuchtung erlangte, schließlich den Dharma lehrte und ins Nirvana einging. Keines dieser Stadien überschreitet die Grenzen des Menschlichen. Er war keine magische Erscheinung, kein überirdisches Wesen oder Überbringer göttlicher Nachrichten in menschlicher Form.
 Im Hinduismus dagegen wird Buddha als die neunte von zehn Erscheinungsformen des Gottes Vishnu verstanden, der inkarnierte, um den Pfad des Friedens zu lehren. Die Lehren Buddhas werden darum als Teil der hinduistischen Lehren anerkannt. Es gibt noch weitere Beispiele für die Verbindung Buddha Shakyamunis mit anderen Religionen. Die Ahmadiyya-Muslime zum Beispiel erkennen ihn als einen der Propheten an, eine Gruppe früher chinesischer Tao-Buddhisten nahm an, Buddha sei eine Reinkarnation Laotses, und die Geschichte des christlichen Heiligen Josaphat soll auf der Lebensgeschichte Buddhas beruhen.
Betrachten wir nun, wie Buddha selbst sich sah, so beschrieb er sich weder als eine Art Gott oder Gesandten Gottes noch dass er im Besitz von Schöpferkraft sei. Er sagte vielmehr: "Die Buddhas können unheilsame Taten nicht wegwaschen. Sie können das Leiden der Wesen nicht mit einem habdstreich beseitigen. Sie können ihre Erkenntnis nicht auf andere übertragen. Sie zeigen einzig die friedliche Natur der Wirklichkeit, wodurch Befreiung erlangt werden kann."
Buddha sagte außerdem:
"Jeder ist sein eigener Beschützer. Niemand sonst kann der Beschützer sein."
All dies deutet darauf, dass die Lehren und deren Bedeutung von jedem selbst erfahren und überprüft werden müssen, aber gleichzeitig auch für jeden erfahrbar sind.

Buddha - Wer war Buddha?

Buddha - Wer war Buddha? 
 
Der historische Buddha, damals noch Prinz Siddhartha genannt, wurde 623 vor Christus in Lumbini, im heutigen Nepal nahe der indischen Grenze geboren, und er verstarb 543 vor Christus. (Diese zeitrechnung wurde im Jahr 1950 vor der Weltvereinigung der Buddhisten in Sri Lanka während der ersten Vollversammlung festgelegt).
 
Zu jener Zeit entstanden in Indien viele neue Glaubenssysteme, während andere verschwanden, und so ar es ein günstiger Zeitpunkt für die Entwicklung einer neuartigen Religion. Jede philosophisch begründete Religion, die auf Logik basierte und sich für die Menschen im Alltag als nützlich erwies, besaß gute Chancen, innerhalb der vorwiegend hinduistischen Gesellschaft anerkannt zu werden. Die buddhistische Lehre, neben anderen wie die der Jains, beinhaltetet diese Aspekte und konnte sich aus diesem Grunde bei den öffentlichen öffentlichen Debatten durchsetzen und schließlich als eigenständige Religion verbreiten.
 
Mit den Jahrhunderten dehnte sich der Buddhismus über die Grenzen Indiens aus und fand Eingang in zahlreiche in zahlreiche, meist asiatischen Länder. Seit etwa dem 19.Jahrhundert nimmt das Interesse verstärkt auch in den westlichen Ländern zu. Das Forschungszentrum Pew beispielsweise veröffentlichte 2007 einen Bericht, aus dem hervorgeht, dass der Buddhismus in den Vereinigten Staaten von Amerika - nach Christentum und Judentum - bereits die drittgrößte Religion ausmacht. 
 
Dies zeigt, dass sich diese über 2550 Jahre alte Weisheitstradition mitterweile zu einer modernen Weltreligion entwickelt hat.

Freitag, 8. April 2022

Krieg in der Ukraine

Der Krieg in der Ukarine 
 
Überall hört man etwas über den unseligen Krieg in der Ukraine, und ich bin immer noch sehr traurig, und ich frage mich noch immer, warum hat man sich nicht an einen Tisch gesetzt, um über die Probleme zu sprechen, die zwischen Russland und der Ukraine herrschen, um mit Dritten darüber zu diskutieren, wie man die Probleme beseitigen kann.
 
Heute höre ich sehr oft, dass Putin irgendwie an die macht strebt, um wieder ein Großrussland zu errichten, sowie es die Zaren im alten Russland hatte, dass kann schon möglich sein, aber dann müsste er die Demokratie in Russlannd abschaffen, was er bisher schon geschafft hat, denn Putin hat eine Diktatur errichtet. Man sieht es daran, dass es in Russland keine Meinungsfreiheit gibt, und dass viele Prominente Russland verlassen haben, um ihr Leben in den demokratischen Länder weiterzuleben.
 
Jetzt ist noch dazu gekommen, dass russische Soldaten Zivilisten und Kinder töten, Ich frage mich warum, haben die russischen Soldaten einen Befehl von der Generalität bekommen, die Gruppe von Menschen einfach hinzurichten? Dieser Vorgang ist auch für mich deprimierend, ist ich weiß seit einem Jahr, dass ich selbst "Russe" und in Weisrussland geboren wurde, wo ich in Weisrussland geboren wurde, das weiß ich leider nicht, aber es kann sein, dass ich in der Grenznähe von Weisrussland und Deutschland geboren wurde.
 
Ich hoffe, dass der Krieg in der Ukrine bald beendet wird, und die geflohenen Menschen wieder in ihre Heimat zurückkehren können.

Dienstag, 5. April 2022

Die erste Nacht mit Chemo

Die erste Nacht mit Chemo 
 
Jetzt habe ich die erste Nacht mit Chemo verbracht. Es war eine sehr schlechte Nacht, denn ich habe vielleicht etwa zwei Stunden geschlafen. Den Schlaf habe ich in Intervallen verbracht, d.h. ich habe nicht richtige geschlafen, und ich werde mich vielleicht noch heute Nachmittag etwas hinlegen. 
 
Heute gegen 12.00 Uhr muss ich wieder in die Klinik, denn bei mir muss die Chemo-Pumpe abgebaut werden, und danach kann ich den wieder nach Hause gehen. Jetzt habe ich bis zum 19.04. 2022 etwas Ruhe, denn in diesem Zeitraum erfolgt keine Chemo-Therapie, und darüber bin ich froh, dann kann sich mein Körper wieder richtig erholen, bis zur nächsten Chemo-Therapie.
 
Heute morgen habe so gedacht, diese Chemo-Therapie hat meinen Körper doch ganz schön belastet, was ich nicht gedacht hatte, aber jetzt muss ich mein Alter von 81 Jahren mit einplanen. Aber ich werde die Therapie bis zum Ende durchführen, weil für mich die Gesundheit doch Vorrang hat

Montag, 4. April 2022

Meine erste Chemo-Therapie

 Meine erste Chemo-Therapie
 
Heute habe ich gegen acht Uhr Morgens meine erste Chemo-Therapie angefangen. Ich bin mit einem Taxi ins Krankenhaus gefahren. Der Verkehr auf der Straße vor sehr dicht, aber wir haben es trotz sehr gut geschaft. 
Ich kam gleich in einen Therapieraum, in dem schon Patienten saßen, und auch meinem Platz stand gleich mein Name. Die Krankenschwestern haben mich gleich mit  den Flaschen, zuerst für eine Säuberung verbunden, und danach  gegann  man mit dem Anschluss zur Chemo-Therapie. Die Therapie dauerte bis gegen 12.45 Uhr, und dann wurde ich von den Flaschen mit dem Medikamenten befreit und durfte dann nach Hause. Mann hatte mich aber vor noch mit einer Pumpe angschlossen, die jede Minute einen Tropfen Chemo-Medikament in meine Venensystem fließen läßt, und so geht es die Nacht bis  zum nächsten Tag bis 12.00 Uhr durch, erst dann wird die Pumpe entfernt.
Ich muss erst wieder am 19.04.2022  erneut zur Chemo-Therapie, dann die ersten 14 Tage rum. In dieser zeit werde ich erfahren wie sich die Chemo-Therapie auf meinen Körper auswirkt, ich hoffe das ich die chemischen Medikamente gut vertrage bzw. wie die der Körper verträgt.

Sonntag, 3. April 2022

Geduld mit anderen Religionen

 Geduld mit anderen Religionen
 
Wut entspringt zweierlei: Emotionen und intellektuellen Konzepten. Sich über andere religiöse Systeme zu ärgern gehört zu Letzteren, da sich die Ansichten anderer von den unseren unterscheiden.
Es gibt zahllose Beispiele von Konflikten, die darauf basieren, dass Menschen nicht akzeptieren wollen, dass es verschiedene Kulturen und Religionen mit unterschiedlichen Hintergründen, Sichtweisen und vielfältigen Nutzen gibt und geben muss. Doch letztlich ist das Ziel aller Religionen, Frieden zu schaffen. Ohne diese grundlegende Einsicht werden Unverständnis, Wut und Aggression immer wieder aufs Neue entbrennen. Üben wir uns also nicht in Geduld anderen Religionen gegenüber auf der Grundlage unserer eigenen religiösen Sicht, schaffen wir auch ein Fundament für Frieden. De Anhänger unterschiedlicher Religionen und Menschen, die Religion für sich ablehnen, sollten einander deshalb tolerieren. In jeder Religion gibt es Aspekte,, die wir gutheißen können. Diejenigen Anteile nun, mit denen wir nicht übereinstimmen wie zum Beispiel die Annahme oder Ablehnung eines Schöpfergottes, können wir akzeptieren lernen, wenn wir uns Folgendes vergegenwärtigen: Jede Religion beinhaltet Elemente, die wir auch in der eigenen Religion schätzen. Nehmen wir echtes Interesse und respekt für andere religiöse Traditionen entwickeln.

Habne Menschen die gleiche Sicht, fällt es leicht, Toleranz zu üben. Wenn uns aber bewusst ist, dass alle Religionen im Grunde ein ähnliches Ziel haben, können wir lcihter über diejenigen Punkte hinwegsehen, mit denen wir nicht übereinstimmen. Respekt und Anerkennung aufzubringen für Sichtweisen, die unserem Weltbild nicht entsprechen, ist eine echte Heldentat und eine Entscheidung für den Frieden. Begriffe für Gleichwertigkeit, Herzensgüte und Weltfrieden werden dann bedeutungslos, wenn wir jede Abweichung von unserer eigenen Sicht nicht ertragen. Eine der Grundregeln innerhalb der buddhistischen Praxis ist deshalb, anderen Religionen Respekt zu erweisen und sich an ihren Qualitäten zu erfreuen. Erkennen wir dennoch einen Missstand, sollten wir nicht unreflektiert und unbedacht kritisieren. Aus buddistischer Sicht gilt es als negativ, Schlechtes über andere Religionen zu sagen. Das heißt aber nicht, Unstimmigkeiten einfach zu übersehen.

Fassen wir abschließend alle Punkte zusammen, können wir sagen: Wesentlich ist, die zerstörerische Kraft von <ärger zu verstehen und unseren Geist durch Geduld und Verständnis zu transformieren.
 
 

Samstag, 2. April 2022

Ambulante Operation

 Ambulante Operation
 
Gestern, am 1.04.2022 hatte ich eine ambulante Operation gehabt, damit mir ein Port eingesetzt werden kann, denn am 4.04.2022 beginnt bei mir die Chemo-Therapie. Dieser operative Eingriff verlief sehr gut. Nach der Operation meinte Dr. Richter, dass dieser Eingriff der letzte Eingriff bei mir sei. Denn ich hatte in März und Febraur 2022 drei operative Eingriffe gehabt, aber nit einen 81 Jahren habe ich diese Eingriffe ganz gut überstanden.
 
Ab dem 04.04. 2022 erfolgt dann die Chemo-Tharapie, es sind nur acht Behandlungen vorgesehen, aber die sich diese Behandlungen vollziehen werden, ob ich noch einige mehr brauche, das wird sich erst später herausstellen. 
 
der Port wurde auf der rechten Seite des Oberkörper in Höhe der rechten Schulter eingesetzt, aber während der nächtlichen Ruhe hat der Port eigentlich ncht gestört, denn ich habe sehr gut geschlafen.
 
 Jetzt bin ich gut versorgt, und die Chemo-Therapie kann beginnen, und sie wird auch mich anstrengend sein, denn in meinem Alter sind derartie medizinische Behandlung sehr anstrengend und belastend für den Körper, aber ich hoffe, ich kann die Belastung gut vertragen.