Die Verwirklichung des Dharma
Die letztendliche Verwirklichung der Dharma-Praxis ist die Buddhhaschaft - dies verbindet alle buddhistischen Traditionen. Aus der Sicht der Hnayana-Tradition allerdings - der grundlegenden buddhistischen Schule - meint Verwirklung von Dharma einen Zustand, in dem das eigene Bewusstseinskontinuum frei von Leiden ist. In der Mahayana-Tradition - der buddhistischen Schule, in deren Zentrum Mitgefühl steht - beinhaltet Verwirklichung nicht nur das eigene Glück und Freisein von leid, sondern den Wunsch, dass gleichermassen alle Wesen diesen Zustand erlangen. Bodhisattvas - Erleuchtungswesen - streben nach Erleuchtun, weil ihr letztendliches Ziel das Wohlergehen aller ist und sie nur im Zustand der Erleuchtung zum größtmöglichen Nutzen aller Wesen beitragen können.
Dies ist wie beim Wunsch, einen bestimmten Beruf, zum Beispiel als Schneider, ausüben zu wollen: Wissen wir nicht, wie man ein Kleid näht, sind wir nur von geringem Nutzen. Beherrschen wir dagegen unser Handwerk, können wir unserem Wunsch gemäß handeln und gleichzeitig unser Wissen weitergeben. In gleicher Weise müssen wir erst erleuchtet sein, um anderen den Weg zur Erleuchtung zeigen zu können.
Setzen wir uns mit dem buddhistischen Pfad nicht wirklich tiefgehend auseinander, könnten wir glauben, das einzige Ziel sei es, Erleuchtung zu erlangen. Doch wir sollten nie vergessen, dass das Heuptziel dieses Weges ist, anderen Wesen nützlich zu sein, indem wir die unermesslichen Aktivitäten, die mit der Erleuchtung einhergehen, für das Wohl aller einsetzen.
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