Samstag, 14. Mai 2022

Karma im Alltag

Karma im Alltag 

Wir können zunächst allgemein sagen, dass sämtliche Lehren Buddhas auf dem karma-Konzept gründen. Er zeigte, dass das Verhältnis einer Handlung zu ihrer Wirkung eine der essenziellen Wahrheiten ist. Sind alle Bedingungen und Ursachen zusammengekommen, reift deren Wirkung unweigerlich heran - sei sie wünschenswert oder nicht. Umgekehrt gilt, sind die notwendigen Ursachen nicht vollständig, kann auch das entsprechende Resultat nicht reifen, so sehr wir dies wünschen. Wir sprechen hier von einer grundsätzlichen gegenseitigen Abhängigkeit. Die Handlungen von Körper, Sprache und Geist nun sind eine spezifische Ausdrucksform dieser gegenseitigen Abhängigkeit, die als Karma bezeichnet wird.

Erkläungen Buddhas zu Karma: Niemand, ob sozial hochgestellt oder schwach, mächtig oder machtlos, reich oder arm, kann die Beziehung zwischen handlung und Resultat umgehen oder beeinflussen. Darum bezeichnete Buddha dies als die unfehlbare Wahrheit der gegenseitigen Abhängigkeit und gab das Beispiel eines hoch am Himmel fliegenden Vogels, dessen Schatten am Boden verschwunden scheint. Sobald der Vogel erneut Richtung Erde fliegt, taucht auch sein Schatten wieder auf. Das Bedeutet, selbst wenn das Ausführen negativer Handlungen kurzfristig Wohlergehen bringt, die Konsequenzen dieser Handlungen werden uns über kurz oder Lang einholen.

Sind wir uns der Beziehung zwischen Ursache und Wirkung bewusst, glauben aber, ein bestimmtes Verhalten, Wort oder ein Gedanke sei harmlos ud werde schon keinen Schaden anrichten, so irren wir. Mit dieser Haltung gewöhnen wir uns nur an immer mehr, wenn auch kleine negative Handlungen, die gleichwohl uns selbst wie anderen schaden - vergleichbar einem winzigen Feuerfunken, der einen ganzen wald in Brand setzen kann. Denken wir dagegen, es hätte nur Sinn, herausragende und außergewöhnliche Taten zu vollbringen, nicht aber die vielen kleinen, weniger bedeutsamen irren wir gleichfalls, denn so fehlt uns das Engagement für die wirklich großen Taten. Wir sollten also stetig viele kleine gute Handlungen (Karma) ausführen, sodass wir am Ende fähig werden, auch besondere Taten zu vollbringen - wie viele kleine Wassertropfen, die allmählich ein großer Gefäß füllen.

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