Leiden durch Wandel
Darunter verstehen wir alles, was so lange als angenehm und Glück bringend empfunden wird, bis sich die Umstände ändern und wir es als unangenehm bis unerträglich erfahren.
Alle durch Ursachen und Umstände bedingten Phänomene wandeln sich aufgrund ihrer Unbeständigkeit kontinuierlich von Augenblick zu Augenblick. Und diese permanente Veränderung, die den Phänomenen natürlicherweise anhaftet, verursacht Leiden.
Wenn wir nun davon sprechen, dass alle unbeständigten Phänomene von Natur aus leidvoll, bedeutet dies nicht, dass wir das Leiden, das damit einhergehgeht, auch sofort erkennen oder erfahren. Gehen wir beispielsweise auf eine Party, nehmen wir selbstverständlich nicht an, sie sei von Natur aus leidvoll. Wir assoziieren spontan Spaß, Freude und Freizeit damit. Wie kommt es aber, dass wir auch eine Situation, die wir als angenehm empfinden, mit Leid in Verbindung bringen? Weil im Wesentlichen alles, was Ursachen und Umständen unterliegt, von vielen Faktoren abhängig ist, sich wandelt und irgendwann endet. Dass wir wirklich Spaß haben auf einer Party, ist abhängig von der Party an sich und deren Umständen. Sobald diese enden, verändert sich auch das entsprechende Gefühl. Nehmen wir als weiteres Beispiel Reichtum. Verbinden wir unser Glück mit einem entsprechenden Wohlstand, werden wir Unglück erfahren und leiden, sobald dieser bedroht ist, und wir ihn wieder verlieren.
Wir können deshalb durch äußere Dinge, deren grundlegende Beschaffenheit Wandel und Unabhängigkeit sind, keine dauerhaftes Glück erlangen. Erhoffen wir uns dennoch wahres Glück, unterliegen wir einem gravierenden Irrtum, der uns immer wieder zu Enttäuschungen führt. Wirklich dauerhaftes Glück ist unabhängig von äußeren Bedingungen und nur in unserem Geist zu finden. Darum ist es aus buddhistischer Sicht viel wichtiger, nach innerem Frieden zu streben, als nach zeitlich begrenztem Vergnügen. Um diesen Aspekt hervorzuheben, und weil er oft nicht unmittelbar ersichtlich ist, sprechen wir vom Leiden durch Wandel.
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