Alles durchdringendes Leiden
Wir benutzen den Ausdruck "alles durchdringend, weil alles, was auf Ursache und Umständen beruht, potenziell Leiden hervorruft. Jede Situation, die überwiegend Wohlbehagen oder Gefühle des Glücks in uns erzeugt, trägt zugleich das Gegenteil in sich.
Vor Kurzen habe ich einen Film über Diana, die ehemaligePrinzess of Wales gesehen. Alle dachten, was für ein wundervolles Leben sie gahbt haben muss, so reich und schön wie sei war. Und viele wünschen sich, ähnlichleben zu können. Dann, so glauben sie, wären sie endlich glücklich. Doch in diesem Film wurde gezeigt, wie schwer diese Frau es in Wirklichkeit hatte. Ganz unabhängig also von Geld, Status oder Ruhm, alles ist mit seinen eigenen Schwierigkeiten behaftet, die es immer begleiten.
Denken wir darüber nach, was uns Spaß macht, wie beispielsweise ein Picknixk, können wir bei genauerer Betrachtung erkennen, dass uns auch hier einiges Mühe bereitet. Dazu gehören Vorbereitungen wie Einkaufen und Einpacken oder den Transport zu organisieren. Während der Picknicks dann kann es zu regnen beginnen, Ameisen und Mücken können uns beißen. Am Ende des Ausflugs müssen wir den Müll entsorgen und das Geschirr reinigen. Oder nehmen wir Reichtum: Normalerweise denken wir, arm zu sein bereite große Probleme und das Gegenmittel hierzu sei, Geld zu besitzen, um alle Schwierigkeiten zu beseitigen. Aus buddhistischer Sicht nun birgt auch Reichtum große Probleme und Leid in sich, weil wir uns um ihn kümmern und darüber nachdenken müssen, wie wir ihn absichern oder weiter vermehren können, und vermutlich große Angst haben, ihn wieder zu verlieren.
So hat alles, wie angenehm oder glückverheißend es im ersten Moment erscheinen mag, zur gleichen Zeit auch seine unangenehmen leidvollen Seiten. Und genau darin sehen Buddhisten die Ursachen von Leid. Leiden durch Wandel wie auch alles durchdringendes Leiden resultieren beide aus der Unbeständigkeit und letztendlichen Vergänglichkeit aller Erscheinungen.
Die Aussage, dass alle bedingten Phänomene von Natur aus leidvoll sind, soll uns aber nicht ängstigen oder Anspann erzeugen, sondern uns die Dinge so sehen lassen, wie sie sind - Reichtum oder ein Picknick können schön , aber auch mit allerlei Schwierigkeiten verbunden sein. Sind wir uns dessen bewusst, werden wir weniger enttäuscht, falls sich die Dinge anders entwickeln, als wir es wünschen. Hoffen wir dagegen, durch äußere Objekte dauerhaftes Glück zu erfahren, wird sich das nie erfüllen. Nur die richtige Haltung unseres Geistes kann dazu führen
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