Offenheit genau dort, wo wir sind
Es gibt eine bekannte Geschichte in Sri Lanka von einem jungen, unzufridenen Europäer, der in das Land reiste, um Mönch zu werden. Einige Tage nach seiner Ordination meldete sich die Polizei biem Abt des Klosters, da ein verrückt gewordener weißer Mönch nackt durch die Gegend laufe und unbedingt eingefangen werden müsse. Der Abt ließ den jungen Mönch sofort zu sich bringen. Er erklärte ihm, er dürfe nicht nackt herumlaufen, woraufhin dieser erstaunt erwiderte, er sei doch gerade Mönch geworden, um endlich frei zu sein. Weil er nun aber nicht offen leben durfte, wie er wollte, gab er sein Mönchsgelübde zurück und fuhr wieder in seine Heimat.
Die Gschichte macht deutlich, dass es nicht die Umgebung ist, die uns Offenheit ermöglicht, sondern unser Geist. Wohin wir auch gehen, es wird immer Situationen geben, in denen wir nicht alles tun oder lassen können, was uns gefällt. Und da wir im Außen immer wieder auf Grenzen stoßen werden, müssen wir innere, geistige Offenheit entwickeln. In den buddhistischen Texten finden wir dazu ein schönes Beispiel: Möchten wir über die Erde gehen, sind aber barfuß, ist es nicht notwendig, die gesamte Erde mit Leder zu bedecken, um unsere Füße zu schützen. Wir brauchen nur unsere Füße in Leder zu wickeln und erhalten denselben Effekt. In gleicher Weise brauchen wir nur unser Herz zu öffnen, um schwierige Situationen bewältigen zu können.
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