Dienstag, 21. Juni 2022

T = Tod = Was ist der Tod?

 T = Tod = Was ist der Tod?

Wir können den Tod anhand bestimmter Anzeichen erkennen. Die medizinischen Anzeichen sind unter anderem Aufhören der Atmung, Herzstillstand, Verlust der Körperwärme, Totenstarre sowie Totenflecke. Durch diese äußeren Zeichen wird der Eintritt des Todes wissenschaftlich festgestellt, ohne sich um die Befindlichkeit des Toten stützene zu müssen. Wenn diese Zeichen vorhanden sind, gibt es keine Chance mehr auf Reanimation einer Person.

Aus dem Blickwinkel des Buddhismus, wie beispielsweise im Tantra der strahlenden unermesslichen Weite, wird gesagt, dass sich der Zeitpunkt des Todes anhand zweier Anzeichen erkannen lässt. Das erste ist die graduelle Auflösung der groben, äußeren Elemente, deren Ablauf den beschriebenen medizinischen Anzeichen sehr ähnlich ist. Zu diesen Elementen zählen: Erde, welche die Festigkeit des Körpers bedingt, Wasser, das die Körperflüssigkeit beeinflusst, Feuer, welches Körperwärme ermöglicht, Luft, die Energiezufluss und Atem aufrecht erhält, sowie Raum, der ermöglicht, dass die Organe im Körper Platz finden und entstehen können. Das zweite Anzeichen für den Tod ist die Auflösung auf den inneren Ebenen. 

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Diskussionen über weitere Todesmerkmale: Weltweit wird jeher der Herzstillstand als eines der wesentlichsten betrachtet. Im 17.Jahrhundert kam erstmalig die Idee des Hirntodes auf, der jedoch noch nicht wissenschaftlich bewiesen werden konnte. 1959 dann beschrieben die französsichen Neurophysiologen Pierre Mollaret als ein Todeszeichen, bei dem das Herz zwar mittels maschineller Hilfe noch weiterschlägt und somit die vitalen Funktionen des Körpers aufrecht erhält, während jedoch jede Hirnaktivität bereits erloschen ist und das Gehirn zu zerfallen beginnt. Zu den Anzeich des Hirntodes gehören: keinerlei mentale Aufnahmefähigkeit oder Ansprechbarkeit, Aufrechterhaltung der Atmung nur noch mittels medizinischer Technik, keine messbaren Reflexe wie die automatische Verengung der Pupillen durch indirekten Lichteinfluss, sowie keinerlei messbare Gehirnaktivitäten innerhalt von mindestens zwölf Stunden. Treffen all diese Punkte zu, kann ein Mensch rechtlich als tot erklärt werden.

Betrachten wir nun einige religiöse Standpunkte. Im August 2000 schrieb Papst Johannes Paul der Zweite den Tod als die Trennung des Lebensprinzips (Seel) von der körperlichen Realität. Ganz ähnliche Beschreibungen finden wir auch im Hinduismus sowe in Religionen, die von einer Seele oder einem inhärentenn Selbst ausgehen.

Der Buddhismus hingegen verneint die Existenz einer eigenständigen, unabhängigen Seele, beziehungsweise eines selbst auf absoluter Ebene. Dies unterscheidet ihn deutlich von anderen Glaubenseinrichtungen. Der Tod tritt aus buddhistischer Sicht ein, wenn die dem Körper innewohnenden Energie aufhört, sich zu bewegen oder zu Zirkulieren. Diese subtile Energie beinhaltet nicht nur unseren Atem, sondern auch die Bewegung unserer Gedanken und wird deshalb als Lebensenergie bezeichnet. Das Anhalten von subtiler Energie und mentaler Aktivität auf geistiger Ebene sowie das Aufhören von Herzschlag und Atmung auf körperlicher Ebene bdingen sich also gegenseitig.

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